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Modell und Anspruch

Passend im Maßstab 1:4 zu meiner Pup bietet DB Sport & Scale (http://www.dbsportandscale.com/) einen Laser Cut Kit der SE5a an. Da ich bereits bei der Pup am vorbildähnlichen Nachbau Gefallen gefunden hatte, sollte es diesmal mehr in Richtung Scale Ausbau gehen. Allerdings wollte ich nicht gleich die 100%-Lösung für die „Nietenzähler“, sondern mit finanziell vertretbaren und im Bastelkeller verfügbaren Mitteln ein Flugzeug bauen, dass den Vergleich mit Fotos vom Original nicht zu scheuen braucht. Außerdem sollte es auch noch ein Modell sein, bei dem ich beim Fliegen nicht permanent an meinen Kontostand denken muss, falls die Landung mal daneben geht.

Der Antrieb sollte elektrisch erfolgen. Die Erfahrungen mit der Pup ermutigten mich, auch dieses Modell mit einem Dymond AL6374 und 10s 5000er Lipos auszurüsten. Dieses Antriebskonzept bringt einen 8kg Doppeldecker mit ausreichend Reserven in die Luft und ermöglicht vorbildgetreues Fliegen mit dem WWI Jäger.

Da baut man also ein möglichst detailliertes Scale Modell und das hat dann dank des E-Antriebs die Geräuschkulisse eines Küchenmixers?
Nein, danke. Deshalb hab ich mir ein weiteres „Schmankerl“ in Form eines Sound Moduls von Thomas Benedini (http://www.benedini.de) gegönnt. Das Motorengeräusch ist aus einer Originalaufnahme entstanden. Ein 50W Verstärker, direkt gespeist aus dem 10s Flugakku, sorgt für den nötigen Schalldruck. Ein Soundmodul macht nämlich nur dann Sinn, wenn man den „V8“ auch während der gesamten Platzrunde am Boden deutlich hören kann.

Die Modell Konstruktion geht auf Dave Boddington zurück und ist schon mehr als zwanzig Jahre alt. Im Zuge der Umstellung auf Laser Cut Bausätze bei DB Sport & Scale, wurde die Konstruktion komplett überarbeitet. Die Flächen sind jetzt jeweils zweiteilig mit Mittelstück. Die Verspannung ist funktionsfähig, das heißt, sie spielt eine tragende Rolle. Beim Original sind die Landing- und Flying Wires doppelt ausgeführt. Das ist im Modell nicht umgesetzt. Auch die Beschläge haben hier mehr pragmatischen als Scale Charakter. Nicht zuletzt wegen dieser Einschränkungen ist das Flugzeug auf dem Platz leicht und schnell aufzurüsten.

 

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Der Baukasteninhalt

Der für ein Quarter Scale Modell gar nicht so große Karton enthält alle zum Bau erforderlichen Teile, außer RC Ausrüstung, Antrieb, Räder, Bespannmaterial, Bewaffnung und den Scale Details. Die mitgelieferten Beschläge, Seile, Anlenkungen und sonstigen Metallteile sind von überzeugender Qualität. Die Teile sind nach Baugruppen gegliedert in Plastiktüten verpackt und beschriftet. Einzig die Ruderscharniere aus Kunststofffolie habe ich nicht verwendet. Die Formteile für die Rippenflächen, Leitwerke und Rumpf sind lasergeschnitten und die Passgenauigkeit ist sehr gut. Trotzdem, so ein Bausatz verdient seinen Namen zurecht. Im Vergleich zu den weitestgehend vorgefertigten ARF Modellen verlangt er nach einigen Grundkenntnissen und Fertigkeiten im traditionellen Modellbau.

Leistenmaterial aus ausgesuchtem Balsa, Kiefern- und Buchenholz ist allerdings in zölligen Abmessungen enthalten. Alle Teile und Leisten sind jedoch nummeriert, so dass die Zuordnung nicht schwierig ist. Im Zweifelsfall hilft eine Umrechnungstabelle. Fertig gebogene Fahrwerks- und Baldachinstreben sind ebenso vorhanden, wie passgenau geschnittene Beplankungsteile aus hochwertigem Sperrholzfurnier.

Drei großformatige Baupläne in 1:1 sind dann die Grundlage für den Bau. Auf den Plänen finden sich zahlreiche perspektivische Skizzen, die komplexere Details verständlich machen. Die ausführliche, aber unbebilderte Bauanleitung ist leider nur in Englisch erhältlich und erfordert etwas Sprachkenntnis.

Die Bespannung erfolgte mit Oratex, die anschließende Lackierung mit unterschiedlichen Sprühlacken aus dem Baumarkt. Große, einfarbige Flächen wirken oft unnatürlich. Darum habe ich die Flächen mit seidenmattem Lack gespritzt und anschließend die Zwischenräume zwischen den Rippen mit Glanzlack hervorgehoben. Das macht einen sehr plastischen Eindruck. Den genauen Farbton habe ich leider nicht reproduzieren können, aber hier galt auch die Devise, die Kirche im Dorf zu lassen.

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