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Das Fahrwerk

Das bereits erwähnte „Bettgestell“-Fahrwerk hat seinen eigenen Reiz. Die Querbalken aus Buche werden in Form geschliffen. Das wird alles sehr robust. Schließlich wird das Modell so ca. 7kg wiegen.  Alle Streben und Verbindungen werden dann mit Aluminium Beschlägen und Messingschrauben montiert. Die Alu-Profile gibt´s im Baumarkt als Meterware. Die beiden Querbalken werden dann mit zwei M4 Gewindestangen durch die Alu-Standrohre verschraubt. Die Räder sind in gezogenen Schwingen geführt und die Gleitstücke der Schwingengabel laufen auf den Standrohren. Die Gleitstücke werden dann nach unten mit Bungees gespannt. Das ergibt einen Federweg von sagenhaften 12cm. Seitlich werden die beiden Gabeln durch Stahlseile kreuzweise verspannt. Somit ist die Spurhaltung auch sichergestellt. Zum Schluss werden die Beschläge schwarz lackiert und die Messingschrauben bleiben blank. Das ist wahrscheinlich alles andere als Scale, aber es sieht toll aus.

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Die wunderschönen Speichenräder (120mm) sind von Herbie Wheels (http://www.herbiewheels.de/index2.htm). Handarbeit aus Deutschland. Eigentlich unbezahlbar, aber die musste ich einfach haben. Wollte ich schon für die Pup, war aber damals zu geizig...

Der riesige Sporn wird an einem Spannturm geführt und mit dieser Mechanik gefedert. Alles wird dann noch mit 0,8mm Stahlseilen abgespannt.

Vermutlich hat man damals den Sporn so hoch konstruiert, damit der Anstellwinkel des Flugzeuges bei Start und Landung schön flach bleibt und somit am Boden Geschwindigkeit auf- und abgebaut werden kann. Ansonsten würde das Hochauftriebsprofil schon bei geringer Fahrt zum Abheben führen, ohne dass die Strömung schon ausreichenden Ruderdruck erzeugt. Aber das ist Spekulation. Die Literatur schweigt sich an dieser Stelle aus.

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Der Freudenspender

Das gleiche Aggregat wie in der Pup. Der Motor wird dort von 10s1p 5000mAh Lipos gespeist und dreht eine 22x10 Menz. Das reicht für 12 Minuten scalemäßiges Rumbolzen mit einem WWI Fighter. Der Antrieb ist also wahrscheinlich für die Drahtkommode etwas oversized :-))) aber Leistung ist ja bekanntlich immer gut und bei der kurzen Rumpfnase habe Gewicht vor dem Schwerpunkt lieber in Form von elektrischer Leistung als in Blei. Um es vorweg zu nehmen: für das Fliegen mit der Bleriot reicht in allen Situationen Halbgas. Es fliegt sich angenehm leise und beruhigend, wenn man weiß, dass für den Fall der Fälle immer genug Dampf vorhanden ist.

Die Tragflächen

Die gelaserten Rippen und der im Prinzip rechteckige Grundriss machen den Bau zum Kinderspiel. Die Holme sind aus Kiefernleisten zusammen gesetzt. Der Randbogen wird aus einem 5mm Alurohr über der Zeichnung gebogen und an Nasen- und Endleiste angenäht. Die letzten beiden Rippen erfordern allerdings den Zuschliff von Hand.

Es gibt pro Fläche Anschlusspunkte für je sechs Spannseile oben und unten. Die oberen Anschlüsse habe ich mit Augenschrauben realisiert. Die unteren Anschlüsse sollen das Aufrüsten am Platz vereinfachen. Hierzu habe ich auf die automatischen „Gripper“ vom Eddie zurück gegriffen. Das sind federbelastete Fallen für 0,8mm Stahlseile mit ca. 25mm langen Führungsröhrchen. Die Fallen habe ich in

Buchenklötzchen versenkt eingebaut und die Führungsröhrchen schauen unten aus der Bespannung. Beim Aufrüsten befestige ich die rumpfseitigen Seile mit Servogabelköpfen an den Seilschlaufen der Gripper und kann diese dann einfach zum Spannen in die Fläche schieben. Zum Abrüsten werden die Führungsröhrchen in die Gripper zurück gedrückt und dadurch werden die Fallen entlastet. Die Schlaufe kann aus der Fläche herausgezogen werden und die Gabelköpfe können abgenommen werden.

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Die Flächenverwindung

Wie bereits erwähnt, hat die Xib keine Querruder, sondern wird mit Flächenverwindung um die Längsachse gesteuert. Das wollte ich im Modell auch realisieren. Im Internet habe ich neben vielen anderen Informationen auch eine Abbildung der hierzu notwendigen Ansteuerung gefunden.

Der vordere der beiden Flächeholme wird über die oberen und unteren vorderen Spannseile fixiert. Der hintere Holm wird „verwunden“ und erzeugt dadurch unterschiedliche Anstellwinkel der Flächen. Dazu ist am unteren Spannturm eine Wippe drehbar gelagert, die im Original von der Steuersäule direkt angelenkt wird. Ich benutze ein 11kg Standard Servo. An der Wippe ist eine Messingrolle mit Querloch befestigt. Durch das Querloch wird das Spannseil mit zwei zusätzlichen Umdrehungen um die Rolle geführt. Das Spannseil wird dann an die äußeren, hinteren Anschlusspunkte geführt. Die anderen unteren Seile laufen über eine weitere Rolle am unteren Spannturm nur mit. Auch die oberen, hinteren Seile kaufen über ein freie Rolle am oberen Spannturm frei mit.

Über die Wirkung dieser Steuerung war ich mir überhaupt nicht sicher. Die Rückstellgenauigkeit lässt bei soviel Mechanik natürlich auch massiv zu wünschen übrig. Aber es sollte so sein.

 

Das Leitwerk

Ein profiliertes Höhenleitwerk in klassischer Bauweise. Anlenkung über „closed Loop“ Stahlseile. Erfreulicher Weise ist das HR von unten mit drei Schrauben an dem Gitterrumpf befestigt. Das erleichtert die Einstellung der EWD. Dies sollte auch noch nötig werden.

Das SR besteht aus einem laminierten Sperrholzrahmen mit Balsa Aussteifungen. Für das Staffelabzeichen konnte ich ein Foto verwenden, welches ich direkt mit dem Tintenstrahldrucker auf den Bespannstoff (Oratex) gedruckt habe. Anschließend habe ich das Bild mit Fixierspray dauerhaft gesichert.

Ich habe das SR abnehmbar gebaut. So kann ich den Rumpf gerade noch in meinem Kombi transportieren, ohne den Beifahrersitz belegen zu müssen.

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Finish

Die vordere Rumpfverkleidung und die Motorhaube ist gemäß der vorliegenden, spärlichen Dokumentation mit 0,3mm Alublech verkleidet. Die „Hamsterbacken“, in den der Gnome rotiert, sind Tiefziehteile. Die Motorattrappe umschließt den Aussenläufer und besteht auf „halben“ Balsa Zylindern.

In den beiden Cockpits sind Sitze montiert. Vorne befindet sich eine Steuersäule mit dem typischen Bleriot „Lenkrad“. Ich habe die Säule mit HR und SR Servo gekoppelt und sie bewegt sich so einigermaßen sinnvoll mit.

Im hinteren Cockpit findet sich das „Roadbook“ für den Beobachter und eine Tasche mit zeitgenössischen Karten.

Leider hab ich bis jetzt noch keine passenden Pilotenpuppen gefunden. Die auf den Fotos sichtbare Künstlerpuppe passt größenmäßig ganz gut, ist aber leider viel zu schwer. So muss zur Zeit immer noch der alte Fliegerteddy herhalten.