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Curtiss Jenny - Pats Custom Models

Curtiss Jenny Sir Didi 1 

Geschichte

Curtiss JN-4 „Jenny“ ist eine Reihe von Doppeldeckern, die durch Curtiss Aeroplane Company in Hammondsport, New York, und später von Curtiss Aeroplane und Motor Company gebaut wurden. Glenn Curtiss kombinierte die besten Eigenschaften des J-Modells und des N-Trainers, gebaut  für die Armee und Marine, und fing an, die „JN“ oder „Jenny-“ Reihe der Flugzeuge 1915 zu produzieren. Curtiss baute nur eine beschränkte Anzahl der Doppeldecker der Reihe JN-1 und JN-2.

Das „1st Aero Squadron“ (Signal Corps) bekam 1915 die ersten JN-2.. Das Geschwader wurde 1916 nach Fort Sill in Oklahoma 1916 verlegt, um dort mit einer Artillerie-Schule zusammen zu arbeiten. Im Laufe des Jahres 1916 wurden einige der Flugzeuge, JN-2 und JN-3, nach Mexiko für eine Luftbeobachtung während des Pancho Villa Aufstandes entsandt. 

Die Curtiss JN-4 ist vielleicht Nordamerikas berühmtestes Flugzeug aus dem ersten Weltkrieg. Es wurde während des ersten Weltkrieges meistens für die Pilotenausbildung und das Training benutzt.. Die kanadische Version war die JN-4, die dort den Namen „Canuck“ trug und mit einem Steuerknüppel,  anstelle eines Steuerrades ausgeliefert wurde. Die US-Version erhielt den Spitznamen „Jenny“. Die „Jenny“ war als ein zweisitziger Doppeldecker (Flugschüler saß  vor dem Ausbilder)aufgebaut,  der eine Doppelsteuerung hatte. Ihre Manövrierbarkeit waren ideal für Anfängerschulung. Die Jenny hatte eine Motorleistung von  90 PS angetrieben aus einem Curtiss OX-5 V8 Motor, mit der sie eine Spitzengeschwindigkeit von 121 km/h erreichte und eine Höhe von 6.500 Fuss (1980 m).

Für die Marine wurde eine eigene Seeflugzeugversion wurde gebaut, die aber so stark geändert war, dass es sich im Wesentlichen um ein anderes Flugzeug handelte. Dieses wurde als N-9 gekennzeichnet.

Die endgültige Version der Flugzeuge war das Modell JN-6. Im US-Armee-Fluglinienverkehr wurden die JN-4s und die JN-6s zur Bezeichnung  JNS („S“ für „standardisiert“) zusammengebaut.

Die Britischen Streitkräfte verwendeten die JN-4 (zusammen mit der AVRO 504) ebenfalls für ihre Pilotenausbildung; Viele der Royal Flying Corps-Piloten erwarben ihre Flügel auf der JN-4, in Ontario und in Texas.

Die meisten 6.813, die gebaut wurden, waren unbewaffnet, obgleich einige Maschinengewehre und Bombenabwurfvorrichtungen für ein Training hatten. Keine der gebauten „Jenny’s“ war jemals in aktiven Kampfhandlungen beteiligt. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden Hunderte auf dem Zivilmarkt verkauft, von der z.B. Charles Lindbergh eine als sein erstes Flugzeugen erwarb. Mit den langsamen Flugeigenschaften und der Stabilität war die Jenny ideal für Stunt Flüge und Luftakrobatik. Einige flogen noch bis weite in die Dreißigerjahre.

 

Curtiss Jenny Sir Didi 9

Modell und Bau

Das Modell kam in einem schlichten Karton über den großen Teich. Nach dem Öffnen fallen die exakt Tiefgezogenen Kunststoffteile für die Motorhaube, die Verkleidungen und den Piloten auf. Außerdem dabei waren noch zwei große Planzeichnungen und diversen Balsabrettchen mit gelaserten Teilen.

Vorneweg zu nehmen sei, dass die Jenny kein Bausatz für Anfänger ist und man schon etwas Bauerfahrung  mitbringen sollte, denn eine detallierte Baubeschreibung in Wort und Bild, die einen Schritt für Schritt durch den Bau führt fehlt. Wenn man die Pläne (eigentlich ist es nur einer, der zweite enthält die Zeichnungen und Bezeichnung der Teile) etwas studiert, kann man eigentlich ganz gut verstehen, wie der Bau vonstatten gehen soll. 

Als sich im Sommer meine Frau mit ihren Freundinnen auf ein „Wellness“-Wochenende begeben wollte und auch die Kinder zu diesem Zeitpunkt „ausquartiert“ waren, war klar, das ich dies Wochenende nutzen musste. Normalerweise im Bastelkeller verbannt konnte ich mich im heimischen Wohnzimmer völlig ausbreiten, der Bastelwut und der multimedialen Genüssen hingeben.  

Also, frisch ans Werk und mit den Rumpfseitenteilen begonnen. Aber hier lauert auch schon die erste Hürde auf den Erbauer. Nachdem es sich bei dem Bausatz um einen sogenannten „Short-Kit“ handelt, sind auch nur die elementaren gelaserten Teile dabei. Nachdem die Rumpfseitenteile aber keine gelaserten Teile benötigen, sondern nur Leisten bestehen fehlen diese. So habe ich dann aufgrund der angegebenen Bemassung mit einem Balsaschneider aus einem Balsabrett die entsprechenden Leisten einfach herausgeschnitten. Solche „Kleinigkeiten“ tauchen an manchen Stellen noch auf (z.B. Nasen- oder Endleiste, Seiten- und Höhenleitwerk). Dies ist aber auch der Reiz der das Bauen ausmacht und nicht einfach „out of the Box“-Bausätze zusammenzuschrauben. Hier entwickelt sich auch eine Beziehung zum Modell.

Mit den vorgeschnittenen Leisten lässt sich dann der Rumpf relativ schnell erstellen. Die dazu passenden gelaserten Spanten passen perfekt. Was mich von Anfang an faszinierte war, das man mit absolut dünnen Leisten einen sehr verwindungsfähigen, leichten, aber auch sehr festen Rumpf bauen kann. Zwar kamen mir während des Baus manchmal Zweifel ob das so halten kann, aber - es ist wirklich seht stabil und verwindungssteif. Auch konnte ich verstehen lernen was „Leichtbauweise“ heißt, den einen Doppeldecker mit Spannweite 150cm und 650-800 Gramm Abfluggewicht zu bauen ist eine Herausforderung. Doch zurück zum Bau. 

Das Seiten- und Höhenleitwerk entsteht bis auf Kleinteile völlig in Eigenregie, was mich zunächst vor ein Problem stellte. Die Leitwerke sind schön rund gehalten und dies aus Holz zu machen, wirft die Frage des „Wie macht man das“ auf. Nach etwas Recherche im Internet war mir klar wie es zu funktionieren hatte. 

Im zweiten Plan sind die beiden Leitwerke als Dummy aufgezeichnet. Diese überträgt man auf ein Stück 4mm Sperrholz. Anschließend (es müssen wieder ein paar Leisten geschnitten werden) bekommen die dünnen Balsaleisten in der Badewanne ein Bad. Dies macht sie weich und biegsam. Vorsichtshalber habe ich gleich ein paar Leisten mehr geschnitten. 

Nach dem Bad werden die weichen Balsaleisten vorsichtig um die Dummyleitwerke herumgebogen und mit Nadeln in ihrer Form fixiert. Trotzdem aller Vorsicht habe ich doch drei Versuche gebraucht habe, bis es ohne Bruch um die Dummys gepasst hat (gut das ich schon mehr als die benötigten Leisten geschnitten und gewässert habe). Da die Leisten sehr dünn sind werden zwei Leisten aufeinander gelegt und um den Dummy gebogen. Nachdem die Leisten getrocknet waren,  wurden die beiden Leisten mit dünnflüssigem Sekundenkleber verklebt, was eine sehr stabile Randleiste ergibt.  

Überhaupt habe ich den kompletten Bausatz mit dünn- bzw. dickflüssigem Sekundenkleber gebaut, was manchmal ein sehr zügiges Bauen gewährleistet hat. So hat sich dann auch das Höhen- und Seitenleitwerk auf dem Plan schnell aufbauen lassen.